Haselnusskerne
Der Haselnussstrauch ist in großen Teilen Europas, Anatoliens und dem Kaukasus heimisch und wächst bevorzugt in ozeanischen und subozeanischen Gebieten. Ein feuchtwarmes Klima und milde Winter, wie an der türkischen Schwarzmeerküste, sind ideal für das Gedeihen der Früchte. Der Frühblüher aus der Familie der Birkengewächse trägt sowohl männliche Kätzchen als auch weibliche Knospen an einer Pflanze und ist ein Windbestäuber. Die schmackhafte Frucht wird im August/September geerntet.
Die Haselnuss hat eine lange kulturelle Tradition. Sie galt als Lebens- und Fruchtbarkeitssymbol, als Glücksbringer und Symbol für den Frühling. Im antiken Rom galt ein Haselnusszweig als Friedenssymbol. Als Nahrungsmittel hatte die Haselnuss schon in der Frühzeit eine hohe Bedeutung. Haselnusskerne enthalten rund 60 % Fett.
Das wichtigste Anbaugebiet für Haselnusskerne ist die Türkei mit rund 70 % der Welternte, gefolgt von Italien mit rund 10 %. Weitere bedeutende Anbaugebiete sind Aserbaidschan, Georgien, Spanien und die USA (Oregon). Das nationale türkische Hazelnut Research Institut in Giresun unterscheidet 16 Hauptsorten. Die Qualitäten aus Giresun haben den höchsten Fettgehalt und sind daher besser blanchierbar. Levantiner Sorten werden aufgrund ihres hohen Fettgehaltes mit über 60 % geschmacklich bevorzugt, Haselnusskerne aus dem Akçakoca-Gebiet haben einen niedrigeren Fettgehalt und werden deshalb aufgrund ihrer längeren Haltbarkeit geschätzt.