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Blaumohn

Papaver somniferum

Botanik und Historie
Mohn ist eine einjährige krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 30 – 150 cm, von der es weltweit etwa 600 Arten gibt. Die weiß, gelb, orange bis hin zu purpurviolett gefärbten Blüten des Blaumohns, auch bekannt als Schlafmohn, sind ein malerischer Farbtupfer in der sommerlichen Landschaft. Nach der Bestäubung der Blüten entwickeln sich daraus kugelige Kapselfrüchte, in deren Inneren pro Kapsel bis zu 30.000 der aromatischen Mohnsamen zu finden sind.

Ursprünglich stammt der Schlafmohn aus dem östlichen Mittelmeerraum. Seine Verwendung als Nutzpflanze ist in Südeuropa bereits seit 6000 v. Chr. bekannt und Mohn gehört damit zu einer der ältesten Kulturpflanzen. Quellen belegen zudem, dass verschiedene antike Kulturen, wie die Sumerer und Griechen, Schlafmohn für kultische Zwecke und als Schlafmittel nutzten. Darauf deutet auch der botanische Name der Pflanze hin, der sich vom lateinischen Wort: somniferum= Schlaf bringend ableitet.

Die Mohnpflanze enthält in ihrem Milchsaft Alkaloide, aus denen das schmerzstillende Opium gewonnen werden kann. Aufgrund dessen besaß Mohn jahrhundertelang auch eine große Bedeutung in der Heilkunst, da viele medizinische Eingriffe erst durch die narkotisierende Wirkung ermöglicht wurden.

 

Anbauländer
Tschechien kann aufgrund der großen Beliebtheit von Mohn in der habsburgischen Küche auf eine lange Tradition im Mohnanbau zurückblicken und ist heute mit ca. 30.000 von insgesamt ca. 100.000 Tonnen der weltweit größte Produzent für qualitativ hochwertigen Mohn zu Speisezwecken. Weitere bedeutende Anbauländer sind die Türkei, Spanien, Frankreich und Ungarn.

Der Mohnanbau in Deutschland war lange Zeit nahezu zum Erliegen gekommen, da er gemäß Betäubungsmittelgesetz bei der Bundesopiumstelle genehmigt werden muss. Heute sind zum Anbau in Deutschland drei morphinarme Mohnsorten mit einem Morphingehalt von unter 0,02 % zugelassen. In der Regel liegt die natürliche Morphin-Konzentration bei 10 – 20 mg/kg. Werte von 4 mg/kg oder geringer können durch Behandlung der Ware mit heißem Wasserdampf erreicht werden.
 

Verarbeitung und Verwendung
Wenn die Mohnkapseln nach der Blüte eine bräunliche Färbung angenommen haben, erfolgt mit Hilfe von speziellen Mähmachinen oder von Hand der Schnitt. Sobald die Kapseln vollständig getrocknet sind, werden sie geöffnet und die kleinen, schwarzen Mohnsamen entnommen. Diese sind üblicherweise als ganze Samen im Handel, aber auch in gemahlenem Zustand erhältlich.

Mohn ist eine vielseitig einsetzbare Ölsaat: In der Lebensmittelindustrie gibt sie beispielsweise charakteristischen Backwaren wie Mohnkuchen, -torte und -strudel den unverwechselbaren Geschmack und dient für Brot und Brötchen als aromatisches Topping. Auch in der österreichischen und slawischen Küche ist Mohn eine unerlässliche Zutat für zahlreiche Mehlspeisen. Das kalt gepresste, nussig schmeckende Mohnöl verfeinert Speisen und kommt auch in der Kosmetik zum Einsatz.

Mohnsamen sind nicht nur köstlich, sondern auch sehr gesund: Sie enthalten eine Vielzahl an Nährstoffen, darunter Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffe und Antioxidantien, die u.a. dazu beitragen, das Risiko von Herzerkrankungen zu verringern, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und eine gesunde Verdauung zu fördern.

Keyaniyan Blaumohn Banner

Ursprung
Tschechien
Türkei
Australien

Erntezeit
nördliche Halbkugel: Juni/Juli
südliche Halbkugel: Februar

Qualitäten
Blaumohn
Weißmohn
Graumohn

Weitere Qualitäten auf Anfrage

Alle Produkte sind auch aus kontrolliert biologischem Anbau erhältlich.
 

Für Produktspezifikationen wenden Sie sich bitte an:
Dirk Elsmann (d.elsmann@keyaniyan.de)
Katrin Ohlhoff (k.ohlhoff@keyaniyan.de)

 

Bild
Blaumohn gemahlen