APRIKOSENKERNE BITTER
Aprikosenkerne sind die Samen der Aprikose, also die in der Steinfrucht enthaltenen Kerne. Wie auch bei Mandeln gibt es süße und bittere Aprikosenkerne. Wild wachsende Aprikosenbäume haben säuerliche Früchte und bittere Aprikosenkerne – sie sind in der Regel herzförmig und haben eine geriffelte Oberfläche. Süß schmeckende Aprikosen stammen von veredelten Bäumen, die auch süße Aprikosenkerne enthalten, welche bauchiger und eher mandelförmig sind.
Das Hauptanbaugebiet für bittere Aprikosenkerne ist China mit den Provinzen Hebei und Shanxi. Weitere Lieferländer sind die Türkei, Syrien, der Iran, Uzbekistan, Griechenland und Südafrika. Die größte Menge süßer Aprikosenkerne kommt aus der Türkei aus dem Umland von Malatya. Andere Ursprungsländer sind Tadschikstan, Kirkisien, Uzbekistan und China.
Bittere Aprikosenkerne enthalten einen relativ hohen Anteil des Blausäureglykosids Amygdalin, was den typischen Geschmack ausmacht. Der übermäßige Verzehr kann zu Vergiftungserscheinungen führen. Durch Wässern der Ware – die sogenannte Entbitterung – wird die Konzentration der Blausäure auf ein konsumierbares Maß reduziert.
In der Süßwarenindustrie dienen Aprikosenkerne vor allem als Rohstoff zur Herstellung von Persipan, einer Marzipan-ähnlichen Rohmasse. Die bekanntesten Süßigkeiten, in denen Persipan verarbeitet wird, sind Dominosteine, aber auch in Amarettini und ähnlichem Gebäck kommt Persipan zum Einsatz.
Aprikosenkerne enthalten etwa 35 % vitamin- und mineralstoffreiches Aprikosenkernöl, das überwiegend in der Kosmetikindustrie verwendet wird. Man spricht Aprikosenkernen auch gesundheitsfördernde Effekte zu, etwa eine heilende Wirkung in der alternativen Krebsprophylaxe, die jedoch bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist.