Sesamsaat
Sesam ist eine weit verbreitete Kulturpflanze und vermutlich eine der ältesten Ölpflanzen der Welt. Ursprünglich war Sesam in Teilen Indiens und Afrikas heimisch. In Fundstätten der Indus-Kultur wurde Sesam in 5.000 Jahre alten Schichten nachgewiesen, in Mesopotamien gibt es 4.000 Jahre alte Funde. Eine Tontafel aus babylonischer Zeit, auf der in Keilschrift geschrieben steht „mit Sesam würzen die Götter“, zeugt von der Wertschätzung, die der Pflanze schon damals entgegengebracht wurde. Auch die Hochkulturen der Ägypter, Griechen und Römer schätzten die Pflanze als Gewürzsaat und Öl. Heute wird Sesam weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten angebaut.
Die einjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 10-180 cm blüht weiß bis dunkelrosa. Nach der Reife der Samenkapseln werden die Sesampflanzen geschnitten und in Bündeln getrocknet. Dabei öffnen sich langsam die Samenkapseln und die goldgelbe, rote oder schwarze Sesamsaat fällt heraus.
Die größten Produktionsländer von Sesam sind heute mit jeweils rund 580-670.000 Tonnen jährlich China, Indien und Myanmar. Die bedeutendsten afrikanischen Anbauländer sind mit 100-200.000 Tonnen jährlich der Sudan, Uganda und Nigeria.
Die nussig-aromatische Saat hat mit 700 mg pro 100 g einen hohen Gehalt an Calcium. Sesam ist allerdings auch ein starkes, deklarationspflichtiges Allergen und muss bei verarbeiteten Lebensmitteln schon bei geringsten Mengen auf der Zutatenliste angegeben werden. Mit Sesamsaat stellt man Halva, Tahina und Hummus her, Sesamriegel mit Zucker oder Honig sind ein beliebter Snack. Im Bäckereibereich wird Sesam hauptsächlich als schmackhaftes Topping für Brötchen und Gebäck eingesetzt.